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Meerk40t – freie Lasersoftware

Für manche Anwendungen bzw. manche Anwender ist LightBurn vielleicht zu teuer und die freie Alternative LaserGRBL bietet nicht genug Features? Dann lohnt es sich, mal einen Blick auf Meerk40t zu werfen. Wie schon aus dem Namen ersichtlich, ist es ursprünglich für die K40-Laser entwickelt worden, unterstützt inzwischen aber das grbl-Protokoll und damit fast alle Diodenlaser direkt. Auch andere CO2- oder sogar Faserlaser können angesprochen werden. Hier soll nur ein kurzer Überblick über die Features gegeben werden, alles Weitere kann (bzw. muss) man sich im Tool bzw. den Support-Portalen zusammensuchen.

Das Benutzerinterface ist eine Mischung aus LightBurn und LaserGRBL (oder umgekehrt, je nachdem). Die meisten Funktionen sind relativ selbsterklärend, auch wenn man als Nutzer der anderen Tools schon hier und da etwas suchen muss, weil die Optionen anders angeordnet sind.

Insgesamt bietet Meerk40t sehr viele Funktionen für erfahrene Nutzer, so zum Beispiel eine sehr starke Automatisierung von Prozessen, zum Beispiel für die Batch-Verarbeitung von Projekten. Nahezu alle Operationen lassen sich per Kommandozeile starten (auch Bildbearbeitungen), oder aufzeichnen und abspielen. Für Anfänger könnte es im ersten Moment etwas überfordernd wirken, aber man kann sich beispielsweise über Discord schnell Hilfe holen.

Unterstützte Gerätetypen:

  • Lihuiyu M2/M3-Nano (aka K40 lasers)
  • Any GRBL device (Atomstack, Creality, Longer, Ortur etc…)
  • Ezcad2-compatible JCZ controllers galvo lasers
  • Moshiboard
  • NewlyDraw System 8.1 Lasers
  • Ruida-Emulation (Middleman between Lightburn and K40)

Interessante Features

Die Beschreibung der Features wurde im Wesentlichen aus der Dokumentation übernommen und kann dort auch noch einmal genauer nachgelesen werden.

Simulation

Meerk40t kann den Prozess vor dem eigentlichen Ausführen simulieren und damit eine Übersicht über den Job geben.

Kamera

Meerk40t kann eine, bzw. sogar mehrere Kameras nutzen, um den Laser zu beobachten und auch Werkstücke im Laser auszurichten. Es funktioniert ähnlich, wie man es von der populären LightBurn-Funktion kennt.

Pfade und Bilder

MeerK40t unterstützt 4 Arten von Brennvorgängen:

  • Vektorschnitte / Vektorgravur – im Wesentlichen das Gleiche, wobei der Laser dem Vektorpfad folgt und sich nur durch die Stärke der Verbrennung unterscheidet
  • Vektorraster – Brennen aller Punkte innerhalb eines (geschlossenen) Vektorpfades
  • Bildraster – Brennen eines Rasterbildes unter Verwendung von Pixeln

MeerK40t zielt darauf ab, den SVG 1.1-Standard vollständig zu unterstützen (einschließlich spezifischer Erweiterungen für die wichtigsten Editoren, wo dies sinnvoll ist). Es können verschiedene Einstellungen zu verschiedenen Objekten zugeordnet werden, ähnlich wie die Ebenen in LightBurn.

Genauigkeit

MeerK40t verwendet einen speziellen Satz von Zingl-Bresham-Algorithmen zur Kurvendarstellung, um Formen perfekt darzustellen. Wenn das SVG gekrümmte Pfade hat (die technisch gesehen entweder elliptische Bögen oder Bezier-Kurven sind), dann werden diese als präzise Kurven geplottet, anstatt sie mit vielen kurzen geraden Linien anzunähern, und zwar auf 1/1000″ genau.

Laser-Steuerung

Man kann den Laser auch mit verschiedensten Optionen direkt steuern:

Sonderfunktionen

Es gibt auch Funktionen, um Materialtests oder sogar Living-Hinges (biegbare Elemente) zu erzeugen:

Kommandozeile

MeerK40t verfügt über eine umfassende Kommandozeilenschnittstelle. Wenn man MeerK40t in einen automatisierten Arbeitsablauf einbinden möchte oder einfach nur die Kommandozeile bevorzugt, sollte man in der Lage sein, die meisten Projekte ohne Verwendung der grafischen Benutzeroberfläche auszuführen.

MeerK40t verfügt auch über eine interne Konsolenbefehlszeile, über die erweiterte Funktionen ausgeführt werden können, die nicht über die grafische Benutzeroberfläche verfügbar sind.

Lightburn-Integration

MeerK40t kann als Vermittler zwischen dem K40-Laser und Software fungieren, die Ruida-gesteuerte Lasergeräte unterstützt – Lightburn ist ein relevantes Beispiel für ein solches Softwareprodukt. Man muss nur den Befehl ruidacontrol in MeerK40ts Konsolenfenster eingeben, und schon kann man einen emulierten Ruida-Laser in Lightburn™ einfügen. Laseraufträge, die in Lightburn™ erstellt und an diesen Laser gesendet werden, werden von MeerK40t abgeholt und an den K40 gesendet. Detailliertere Anweisungen finden sich in diesem Video.

Mit der Version 0.9 wurde eine weitere Möglichkeit der Interaktion mit Lightburn eingeführt, die auch mit der Standardversion von LB funktioniert: Man muss nur den Befehl grblcontrol in MeerK40ts Konsolenfenster eingeben, und schon kann man einen emulierten GBRL-LPC-Laser in Lightburn oder einer TCP GRBL-Steuerungssoftware hinzufügen.